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Zum geschichtlichen Hintergrund des Jüttendorfer Angers |
Jüttendorf war ein Amtsdorf der Stadt Senftenberg mit überwiegend wendischer Bevölkerung und befand sich unmittelbar vor dem Haupttor der Stadt. Im Jahre 1410 wurde es erstmals urkundlich erwähnt und entstand vermutlich durch die Ansiedlung der Senftenberger Töpfer, welche man nach mehreren Stadtbränden durch die Brennöfen der Töpfereien, nicht mehr innerhalb der Stadt dulden wollte. Die Bewohner siedelten von Anfang an um einen Dorfanger herum, eine für die Niederlausitz typische Siedlungsform. Der Jüttendorfer Anger lag zentral zwischen den weit auseinanderliegenden Häuserreihen. Die Einwohner von Jüttendorf waren den Herren im Schloß von Senftenberg zu verschiedensten Diensten verpflichtet. Dazu gehörte unter anderem, mit auf die Schweine-, Wolfs- und Hasenjagd zu gehen. Im Jahr 1923 erfolgte die Eingemeindung Jüttendorfs zur Stadt Senftenberg. 1973 fiel der Jüttendorfer Anger in seiner ländlichen Struktur der städtebaulichen Modernisierung der Stadt weitestgehend zum Opfer. 2012 wurden mit Millionenaufwand die letzten Spuren des historischen Angers erfolgreich vernichtet. Alte Dorflinden wichen tristem grau aus Granit und Beton, wie es inzwischen in gesamt Mitteleuropa aus den Planungsrechnern der Landschaftsverunstalter einheitlich herausquillt. Jegliche regionale Originalität wurde endgültig beseitigt und gegen charakterlose Beliebigkeit getauscht. Der Jüttendorfer Anger gleicht somit heute eher einer Austellungsfläche der Betonpflasterindustrie. Im Angedenken an diesen Ort des Verweilens, des Lebens und des Arbeitens, gaben wir als jahrzehntelange Anwohner, unserer Rauhaardackel-Zucht den Namen "vom Jüttendorfer Anger", denn es kann davon ausgegangen werden, dass in der bis zur Industriealisierung überwiegend ländlichen und waldreichen Region, schon vor langer Zeit so mancher Teckel, sowie deren Vorfahren, auf diesem Anger seine Runde im Dorf drehte und seinem Herren zur Jagd folgte.
Quelle: Wikipedia
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